Leiderwahl

Text und Screenshot Fabian Hart

Sie merkt es doch selbst, die Merkel, das muss sie doch. Die Gleichstellung. Das Adoptionsrecht. Die Überwachung. Das Internet und all ihre anderen weißen Flecken. Die Bundeskanzlerin ist wie Eltern, die es grundsätzlich gut meinen und doch gegen die natürliche Entwicklung ihrer Kinder arbeiten. Die nicht verstehen wollen, dass neue Ansichten und Werte ihre Welt nicht gefährden. Dass anders oft neu ist, aber nur so Entwicklung geschieht und Fortschritt, Evolution.

Wie kann man gemeinsam mit einer Partei in die Zukunft gehen, die in ihrem Namen die katholische Kirche bewirbt? Mit einer Regierungssprecherin, die Ungleichheit im Wahlprogramm promotet? Deren persönliches #Schwertun die Kraft hat, Familien in ganz Deutschland zu verhindern?

Ich wünschte, Angela Merkel wäre wählbar. Ich schätze ihren Fleiß, ihre Strebsamkeit, ihre uneitles Auftreten. Doch all das lenkt nicht davon ab, wie gegenwartsverdrossen sie tatsächlich ist. Und mich gegen sie zu entscheiden, bedeutet nicht, mich für Herrn Steinbrück zu entscheiden. Ich möchte keine Partei wählen, keine Gesamtpakete abonnieren, alle vier Jahre wieder. Weshalb können wir uns nicht für Module entscheiden, etwa nach dem Vorbild des Wahl-O-Mats? Für und gegen Thesen und nicht nach Sympathiepunkten und Rhetorik, Image oder Wahlplakat. Die überfliege ich wie Kampagnen in Modemagazinen. Was also geschieht in elf Tagen, am 22. September? Ich habe keine Wahl und kann mich nur #schwertun. Und ihr?


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