Auf(er)stehen

Fotos & Text Fabian Hart

Heute morgen lief schon eine halbe Stunde lang eine Wiederholung von „Schlag den Raab“, bis ich checkte, dass das die Ostermesse war. Ich lag im Halbschalf, weil Osterfeiertage.
Osterfeiertage sind deshalb so gut, weil sie einen in Ruhe lassen. Sie sind Weihnachten in unhysterisch. Keiner erwartet Vorfreude und andere Sentimentalitäten, will sich auf Weihnachtsmärkten verabreden, hetzt nach Geschenken. Es gibt noch nicht einmal einen Ostersong. Ein „Last Easter“ würde auch keinen Sinn ergeben, weil Ostern kein Fest der Liebe ist, sondern die Überwindung des Todes feiert.

Keine Sorge, die Kirche habe ich längst überwunden, aber keiner glaubt an gar nichts. Und man muss nicht Jesus sein, um aufzuerstehen, noch nicht einmal religiös. Ostern ist die totale Entspannung für alle, etwas, das auch kein individueller Fünf-Tage-Urlaub kann, in dem man nicht abschaltet, weil alle anderen weiterrödeln. Sich ein paar Tage einbunkern und nicht nach Hause zur Familie fahren müssen, weil es keiner verlangt, das ist Ostern. Und dann, nach drei bis vier Tagen gepflegter Auszeit, kann man auch ruhig wieder auferstehen.

 

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