Auswahl & Text Fabian Hart
Die Sache mit dem Weltschmerz ist, dass man ihn nicht betäuben, sich nicht davon ablenken, vor ihm verstecken oder abhauen darf. Wenn der Schwermut kommt wie ein Bordeaux zwischen Champagnergläsern, dann musst dich dich an den Boden des Glases saufen und die Welt unlikeable finden, also unmöglich.
In genau diesem Moment sollten die ersten Töne dieser Playlist einsetzen, die von This Is How He Entered, also der neue Songs der Tindersticks, gefolgt von den Dunkelbeats des Lunakid und den weitaus poppigeren Tracks von Years & Years und der schwedisch-eritreischen Adiam, deren neuer Track Quiet Desperation mit einem ehrlichen „I know that you’ve been fucking, everybody knows you’re fiend for attention, a needy soul“ beginnt. Nach Mogwai (chinesisch für „dunkler Geist“) nimmt dank Udo Lindenbergs Durch Die Schweren Zeiten diese Playlist ein versöhnendes Ende. Nur Udo – wirklich nur er – darf von einer „geilen Zeit“ singen, ohne dass es nach pathetischer Silbermond/Burani-Deutschmusik klingt.