Fotos Roman Rätzke
Text Fabian Hart
Nach zwei Wochen Nevada und Kalifornien, Freeways und Highways, füllte sich der Brustkorb plötzlich mit immensem Volumen. Zunächst dachte ich an Bronchitis. Aber der Husten blieb aus und trotzdem steckte irgendetwas im Hals. Frosch oder Kloß. Ich konnte kaum schlucken. Dann wurde mir klar, dass wird überhaupt keine Erkältung, das sind Gefühle. Solche kannte ich noch gar nicht. Die konnten was Neues und nicht den Schrott ihrer Kollegen. Ich nannte sie Fernfahrer-Sentimentalität.
Jedes Roadmovie hat eine Botschaft. Die Protagonisten bringen etwas auf den Weg, nicht zuletzt sich selbst. Und nach all der Warterei und mit nichts außer einer Strecke als Drehbuch, hatte ich die Erkenntnis meines Roadtrips gefunden. Sie hatte sich auf offener Straße erschlossen: Unterwegs sein kann sich nach zu Hause anfühlen. Und das ist auch der Grund, weshalb man früher flennen musste, wenn das Feriencamp vorüber war. Zurück an den Ort fahren zu müssen, den du zu Hause nennst, kann bedeuten, einen anderen zu verlassen, der es auch hätte werden können.
Darüber schlief ich ein.