Teilkörperkultur

Oberkörperfreie Spornosexuelle? Auf den Männermodewochen läuft ein ganz anderer Trend: die Teilkörperkultur

Text & Collage Fabian Hart

Und dann las ich, dass nackte Beine und vor allem Männeroberkörper in Mode sind, hier und hier und hier. Dabei muss man doch nur mal eben nach London und Mailand streamen um zu sehen, dass da mehr läuft als Spornos (Sportliche mit Porno-Attitüde) und nackte Oberkörper.

Während Designer wie J.W. Anderson und Sibling schon in den letzten Saisons Crop Tops etablierten, also bauchfrei, und „Boys in Crop Tops“ auf Tumblr auch ihren kommerziellen Erfolg dokumentierten, experimentieren Marjan Pejovski (KTZ), Christopher ShannonDonatella Versace, Astrid Andersen und Nasir Mazhar für den Sommer 2015 mit Enthüllung next level: Cut Outs, Fishnet, Spitze und Seethrough-Stoffe entblößen den Oberkörper zu (anderen) Teilen und kidnappen Schnittmuster und Stoffe in die Männermode, die bei den Frauen schon seit Jahren etabliert sind.

Aber denkt jetzt bloß nicht an Feminisierung oder überinterpretiertes Unisex: „Masculinity means not to hold back and not to be restricted by previous assumptions of what is a masculine/femine, gay/straight or formal/informal way of dressing. It’s about the individual’s attitude and turning that into a way of dressing to empower oneself.“ sagte auch Astrid Andersen im Gespräch mit iD.

Also dann mal los, ihr Rest-Spornos, zieht euch zu Teilen an und meinetwegen auch Shorts und alle anderen machen mal halb lang.

 

Vorschaubild: Nasir Mazhar, Astrid Andersen. Beitragsbild: Christopher Shannon, KTZ, Astrid Andersen, Versace, alles SS15

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